
Ein französisches Start-up will die öffentliche Beleuchtung neu konzipieren, indem die Biolumineszenz von Mikroorganismen zum Einsatz kommt.
Die Biolumineszenz ist eines der faszinierendsten Naturphänomene: Alle Arten von Tieren, Pflanzen und Pilzen nutzen Enzyme, um im Dunkeln zu leuchten.
“Unser Ziel ist es, die Art und Weise zu verändern, wie Städte mit Lichtquellen umgehen. Wir wollen ein Ambiente schaffen, das Menschen, Umwelt und Mikroorganismen besser behandeln wird – und diese neue Lichtphilosophie als echte Alternative durchsetzen”, meint Sandra Rey, Gründerin von Glowee.
Kritiker behaupten, dass die bakterielle Biolumineszenz weniger als ein Viertel des Lichts erzeugt, das für die öffentliche Beleuchtung benötigt wird; Rey argumentiert aber, dass lumineszente Pilze in öffentlichen Blumenkästen oder in speziellen Röhren mit Salzwasser, die Möglichkeit bieten, Lichtsysteme ganz stark zu gestalten.
Solche Röhrchen enthalten Milliarden von Bakterien, die aus den Meerestieren gewonnen und dann gezüchtet werden. Glowee hat einen Tankbehälter für Mikroorganismen aus dem Meer entwickelt, der für Bakterien undurchlässig ist, lässt aber gleichzeitig Sauerstoff durch, ohne den die Mikroorganismen nicht überleben können. Um das Licht “auszuschalten”, wird einfach die Sauerstoffzufuhr unterbrochen.
Die BBC berichtet, dass Glowee 1,7 Millionen Euro von der EU für die Entwicklung seiner kohlenstoffneutralen Technologie erhalten hat. Auch die Stadtverwaltung von Rambouillet hat Glowee 100 Tsd. Euro für die Umsetzung ihres Projekts zur Verfügung gestellt.
Andere Unternehmen und Wissenschaftler untersuchen Pilze und Pflanzen, die ebenfalls lumineszent sind, um zu prüfen, ob Blumenkästen mit leuchtenden Pilzen oder blinkenden Tabacum-Pflanzen heller und effektiver als Bakterien sind.
Quelle: youtube.com, goodnewsnetwork.org
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